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Schulden Schritt für Schritt abbauen: Dieser Plan kann helfen

Ungewollt in die Schuldenfalle geraten? Und nun keine Ahnung, welcher Weg wieder zu einem geregelten persönlichen Finanzhaushalt führt? Keine Sorge, es gibt Mittel und Wege, die zwar steinig sind, sich aber lohnen und wieder rosigere und vor allem liquidere Zeiten versprechen. Mit den folgenden Finanz-Tipps ist ein Schuldenschnitt nicht mehr weit.
Ohne Moos ist bekanntlich nicht viel los. Schlimmer wird es nur noch, wenn sich zusätzlich auch noch die Schulden häufen. Doch dies muss kein Grund sein, vollständig zu verzweifeln. Denn mit seinen Schulden ist man in Deutschland gewiss nicht allein. Die mittlere Schuldenhöhe in Deutschland beträgt circa 34.000 Euro. Selbst der Staat ist mit 68 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet. Schuldner sind also nicht allein.

Schritt 1: Die Überlebensgrundlage sichern

Auch Schuldner haben Rechte. Wer also verschuldet ist, muss sich grundsätzlich keine Sorgen machen, in nächster Zeit ohne Dach über dem Kopf auf der Straße zu landen. Nichtsdestotrotz kann dies passieren, wenn man nicht achtsam ist.
Denn in Deutschland, so hat der Bundesgerichtshof entschieden (Aktenzeichen: VIII ZR 107/12), dürfen Vermieter ihren Mietern kündigen, wenn diese mit ihrer Miete mehr als einen Monat in Rückstand ist. Allerdings gibt es dabei Fristen:Tabelle: Kündigungsfristen bei verschuldetem Mietverhältnis

Eine fristlose Kündigung ist nur in Sonderfällen möglich, und zwar wenn der Mieter an zwei aufeinanderfolgenden Monaten mehr als eine Monatsmiete auslässt. Auch wenn man als Mieter insgesamt mehr als zwei Monatsmieten in Rückstand gerät, ist eine fristlose Kündigung möglich. Schuldner können die fristlose Kündigung allerdings wieder aufheben, wenn man innerhalb von zwei Monaten seiner Schuldzahlung nachkommt.
Aber all dies muss natürlich nicht sein. Deswegen lautet die Grundregel: Auch bei drängelnden Gläubigern sollten die Miete, Strom- und Heizungskosten zuerst beglichen werden. Die Energiezufuhr darf erst eingestellt werden, wenn man mehr als 100 Euro Schulden anhäuft, der Energieversorger einen ermahnte und eine Sperre androhte. Dann darf nach vier Wochen die Versorgung gekappt werden.
In Bedrängnis geraten Schuldner eigentlich nur, wenn Banken den Dispositionskredit kürzen oder aufheben bzw. Geldeingänge komplett einbehalten und das Girokonto kündigen. In solchen Fällen sollten sich Kunden umgehend rechtlich wehren. Auch eine Umschuldung über einen günstigen Kredit ohne Schufa-Abfrage ist im Notfall denkbar. Selbst Arbeitslose können einen Kredit erhalten, wenn auch nur zu bestimmten Konditionen und bei bestimmten Stellen.

Schritt 2: Schulden im Überblick behalte

Das größte Problem vieler Schuldner ist, dass sie nach einiger Zeit komplett den Überblick darüber verlieren, bei wem sie eigentlich Schulden haben, was sie zuerst bezahlen sollten oder müssten usw. Oft kommt es zu einer Abwärtsspirale, mitten hinein in den Schuldensumpf. Auch deswegen ist es sinnvoll, sich rechtzeitig bei einer der am Anfang des Artikels erwähnten Stellen professionelle Hilfe zu suchen.
Doch auch die können einen meist nur helfen, wenn alle Unterlagen geordnet zur Verfügung stehen. Deswegen gilt, auch wenn es vielen verschuldeten Personen schwerfällt: Alle Rechnungen, Mahnungen, Pfändungsbriefe, Schreiben vom Gerichtsvollzieher, Eidesstattliche Versicherungen, Bankforderungen und Co. in einem Ordner, sortiert nach Datum, aufbewahren.
Und zudem sollte man sich nicht alles gefallen lassen. Gerade bei privaten Inkassofirmen werden häufig Forderungen und Gebühren erhoben, die so gar nicht rechtens sind. In solchen Fällen hilft der persönliche Anwalt weiter, der im Streitfall übrigens nicht selbst bezahlt werden muss. Wenn das Geld für den Anwalt fehlt, gibt es die Möglichkeit, Prozessostenbeihilfe zu beantragen.

Schritt 3: Die größte Hürde – Kontakt mit Gläubigern aufnehmen

Bevor man sich daranmacht, Kontakt mit seinen Gläubigern aufzunehmen, sollte man sich natürlich erstmal fragen, welche finanziellen Mittel man überhaupt zur Verfügung hat. Dies aber weiß man natürlich nur, wenn man über seine Ausgaben Bescheid weiß. Bevor man sich also an die Entschuldung macht, gilt es, seine Einnahmen und Ausgaben zu überprüfen.
Am einfachsten ist dies mithilfe eines Haushaltsbuchs möglich. Häufig fallen einem hier bereits Ausgaben auf, die man auch vermeiden könnte, überflüssige Versicherungen, Mitgliedschaften im alten Fitnessklub, den man ohnehin nicht besucht, oder Abonnements von Zeitschriften, die sowieso nur in der Ecke liegen und nicht gelesen werden, sind hierfür gute Beispiele.

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Video: Vorsicht, bei Schuldeneintreibern muss man sich nicht alles gefallen lassen.
Doch dann kann der Kontakt zum Gläubiger erfolgen. Übrigens helfen bei diesem Schritt ebenfalls viele Schuldnerberatungen. Wer dies allein bewerkstelligt, der sollte sich erst einmal nicht einschüchtern lassen. Auf Drohungen, unangekündigte Hausbesuche oder die Androhung einer Gefängnisstrafe sollte man nicht reagieren bzw. sogar rechtliche Schritte einleiten.
Im Regelfall sind die meisten Gläubiger aber bereit, zu verhandeln – und senken mitunter sogar die Schuldensumme oder die Zinsen, verschieben Zahlungsfristen und kommen Schuldnern auch
anderweitig sehr entgegen. Denn viele Gläubiger wissen: Kommen sie ihren Schuldnern nicht entgegen, bekommen sie meist gar kein Geld.